Montag, 10. August 2015

Age of Sigmar UND Warhammer Fantasy

Am Freitag wurden endlich mal wieder die Figuren aus den Schränken herausgeholt und es konnte gezockt werden. :-)

Wie ihr sicherlich an der Überschrift schon erkannt habt, haben wir diesmal AoS ausprobiert und sind danach zu einer gepflegten Partie Fantasy übergegangen. Dabei habe ich bewusst das UND in die Überschrift aufgenommen. Erst hatte ich überlegt, ob es heißen muss: "Age of Sigmar GEGEN Warhammer Fantasy". Oder eventuell "Age of Sigmar ODER Warhammer Fantasy". Aber wir sind überein gekommen, dass man die Spiele schlecht vergleichen kann. Beides kann Spaß machen und auch nebenher existieren, jedoch ist ein Vergleich sehr schwierig, weil es grundlegend verschiedene Spiele sind.

Aber erst mal zum Anfang. Diesmal gab es das Treffen nur in kleiner Runde. Marc mit seinen Orks und Goblins kam vorbei, ebenso wie Max mit seinen Zwergen und diesmal hatte er sogar seine neuen Hochelfen im Gepäck. Ich (Jones) war vorerst mit den Tiermenschen am Start und holten dann noch das Imperium aus dem Schrank dazu.

Zuerst spielten Max und Marc gegeneinander. Ich moderierte und stellte die Regeln von AoS vor. Dabei kam gleich die Frage auf: "Wie viele Punkte spielen wir denn?" "Ja, ne, spielt, was ihr wollt!" :-D Erstes lachen war zu vernehmen... dann Kopfschütteln... Verwirrung... Lachen... Kopfschütteln.... Lachen... "Jetzt echt?!" ;-)
Hier steckt auch gleich der Knackpunkt bei dem Spiel. Wie ist das Spiel zu Balancen? Wann ist ein Spiel (wenigstens in etwa) fair aufgestellt? Dafür haben auch wir hier keine Antwort. Aber in einer guten und netten Spielergruppe in der es erst darum geht, das Spiel kennen zu lernen und miteinander Spaß zu haben, kann man sich da schon einigen. Wir haben hier vor allem davon profitiert, dass wir viel Erfahrung mit Warhammer Fantasy haben und haben so aufgestellt, dass wir gehofft haben, dass die Armeen in etwa gleich stark sind.


Das Spiel entwickelte sich gut. Die Orks sahen wirklich wild aus in ihrer lockeren Formation. Die Bewegung von dem großen Block war etwas nervig, wenn man sonst praktische Regimentsbases gewöhnt ist, aber dadurch, dass man sich relativ frei bewegen kann und nicht auf Seitenangriffe und seinen Rücken aufpassen muss, ging es sehr schnell. Viel Taktik war das allerdings nicht, seine Truppen vor zu bewegen. ;-) Die kam dann aber etwas dazu, weil wir Helden dabei hatten, die im Umkreis bestimmte Fertigkeiten verbessern. Also mussten die Helden in der Nähe gehalten werden. Hier sind bestimmt sehr gute (oder auch fiese) Kombinationen möglich, wenn man die Warscrolls besser kennt.




Geprägt waren die ersten Spielzüge von den schnellen Ork Bewegungen, die stets auf Rennen setzten und den Schüssen der Zwerge. Hierbei war vor allem die Orgelkanone vom Pech befallen. Erst konnte sie gar nicht schießen und dann schaffte sie es mit vier geladenen Rohren nicht den Wildork Waaaghboss zu erschießen. Schade... Das war dann das Ende der Kanone.




Viele Nahkämpfe kamen zustande. Und hier liegt unserer Meinung nach eine Stärke im System. Da man nacheinander wählt, welche Einheit welchen Nahkampf macht, kommt etwas Überlegung ins Spiel. Beide Gegner sind beschäftigt und man kann auch gut agieren, obwohl eigentlich die Runde vom Gegner ist.
Am Ende entschied sich alles in einem Großen Handgemenge, an dem wohl nur noch der Zwergenheld mit seinen Schildträger teilnehmen wollte. Die Orks hatten da etwas mehr zu sagen und kloppten mit allem drauf, was noch da war. So gab es den Sieg für die Orks!
Ob das Spiel von Anfang an fair war, ist schwer zu sagen. Die Orks waren schon in der Überzahl, weil auch die Schwarzorks gleich mit zwei Leben auftauchten. Dazu der Riese, der endlich bei AoS, sehr gut spielbar ist. Eine Kanone mehr für die Zwerge hätte dann aber vielleicht auch wieder alles in die andere Richtung gekippt... wer weiß das schon... Aber wie heißt es bei AoS so schön: "Es geht ja darum, Spaß zu haben" Und der war in unserer Spielgruppe schon vorhanden. Als z.B. Marc bei jedem Angriff laut "Waaagh" rief, um dann auch gleich 2 Zoll weiter rennen zu dürfen. (Ich glaube übrigens, dass er es auch getan hätte, wenn es die Regeln nicht gegeben hätte ;-) ).

Im zweiten Spiel versuchte ich mich mit den Tiermenschen gegen die Zwerge von Max. Dabei stellte Max vieles um, weil wir auch mal sehen wollten, was die anderen Einheiten der Zwerge so können. Und da kann man einiges rausholen. Die Kombination aus den Slayern mit Slayernkönig macht einiges Möglich. Leider musste das mein Gnargor gleich am Anfang des Spiels erfahren...


Es kam auch hier zu vielen spannenden Nahkämpfen. Wobei den Gors zwar schnell sind, aber eindeutig nicht die Stärksten im Austeilen. Der Slayerkönig und der Zwergenheld mit seinen Trägern kamen als glorreiche Nahkampfsieger hervor.
Es blieb nur noch mein Tiermenschen Schamane übrig. Und der zauberte und lief weg. Und das viele Male... als er am Ende der Tischkante ankam, war nichts mehr von den Zwergen übrig. Ohne eine Magieabwehr, war der Magier ganz klar im Vorteil.
Hier wäre eine Mission oder wenigstens eine Rundenbeschränkung im Spiel sinnvoll gewesen. Aber wir wollten uns ja an die AoS Grundregeln halten und die besagten, ein Spiel bis keiner mehr da steht... naja, da müssen wir uns nochmal was überlegen.

Unser Fazit zu AoS ist demnach geteilt. Wir finden die Geschwindigkeit im Spiel, die Möglichkeit auch mit kleinen Armeen (und das mit Kombinationsmöglichkeiten, die sonst nicht Möglich waren), sowie die Warscrolls (in denen viel Potenzial steckt) sehr gut. Auch die Initiative am Anfang jeder Runde und die Nahkampfwahl ist interessant.
Aber man muss was am Balancing klar stellen. Es müssen ja keine Punkte sein, aber ein System, dass faire Armeen einander gegenüberstehen und sich nicht gleich einer benachteiligt fühlt. Zusätzlich wär eine Rundenbeschränkung oder eine Mission wichtig.
Jetzt kann man hier sagen: "Klar, dann denkt euch doch was selber aus..." Aber das ist doch ganz klar der Haken. Das ist eigentlich nicht unsere Aufgabe, wenn wir hier ein angebliches fertiges Spiel präsentiert bekommen, dann erwarten wir Regeln, die wir nicht selber schreiben müssen. So wirkt es auf uns "unfertig" und vermittelt den Eindruck, als hätten die Entwickler es sich zu leicht gemacht oder als wollten sie ihre Arbeit an die Gemeinde im Internet abwälzen. Ob das langfristig funktioniert bleibt abzuwarten...
Ich kann nur nochmal betonen, dass es schon in unserem Kreis Spaß gemacht hat, aber nur weil wir es als eine Art "Bier und Bretzel" Spiel gesehen haben. Es tut mir hier leid um die vielen Turnierspieler, die enttäuscht wurden, weil Fantasy nicht weiter verfolgt wird.

Es gilt aber noch zu Bedenken, dass die 8te Edition noch da ist. :-) Sie kann ja nicht einfach aus unseren Köpfen verschwinden. Und es ist auch noch keiner von GW vorbei gekommen und wollte mein Regelbuch verbrennen. ;-)
Also haben wir uns dran gemacht uns noch eine Runde Fantasy gespielt! 3000P wurden von Marc aufgeboten. Die Orks suchten also einen Gegner und den fanden sie in den neuen Hochelfen von Max und meinem Imperium.


Hierzu will ich gar nicht so viel schreiben. Die schönen Bilder mit ihren Regimentern sprechen schon für sich. ;-)
Marc war früh fertig mit seiner Aufstellung und erhoffte sich anfangen zu dürfen und das war hier sein größter Fehler. Die Wolfreiter ließ er zu nah an seinen eigenen Nachtgoblineinheiten die Vorhutbewegung anfangen. Was dann passierte war ein Desaster für die Goblins. Meine Salvenkanone zerlegte die Wolfsreiter. Dann ergriffen 60 Nachgoblins mit Nahkampfbewaffnung und 40 Nachtgoblins mit Bögen die Flucht und waren schon im ersten Spielrunde vom Spielfeld verschwunden. Zusätzlich bekamen die Speerschleudern soviel Angst, dass sie erstmal nicht mehr schießen wollten.


Auf der rechten Flanke erging es den Wolfreitern nicht viel besser. Die Elfen schossen genug heraus, dass auch die 15 Wolfsreiter gleich von der Spielfeldkanten ritten.
Diese Verluste konnten die Orks (obwohl es alles nur Goblins waren, die gelaufen sind) nicht verkraften. Der Riese wurde in Kombination aus Elfenpfeilen, der Elfenspeerschleuder und der Imperumskanone erlegt. Und dann kam es zum Showdown zwischen den weißen Löwen und der Wildorks, die gleich mit drei Charaktermodellen dabei waren. Unterstützt vom Orkanium trafen die Elfen allerdings schon auf die 2+ und die Wildorks wurden zusätzlich in einen heftigen Schneesturm verwickelt (wie auch immer das in dieser Jahreszeit möglich ist... :-D ). So hatten die Orks keine Chancen und wurden überlaufen.
Übrig blieben die Schwarzorks und der ganze Rest unserer Armee. Ein guter Punkt aufzuhören dachten wir uns dann. ;-)


Insgesamt wieder ein gelungener Tag. Ich hoffe, das Lesen hat ein bisschen Freude bereitet. Das nächste Treffen ins dann hoffentlich Ende August! :-)